Unsere pädagogische Arbeit

Jedes Kind ist ein eigenständiger Mensch mit besonderen Anlagen, Interessen und Fähigkeiten, mit Stärken und Schwächen. Es zeigt von Geburt an ein natürliches Neugierverhalten. Die daraus resultierende Aktivität macht es zu einem Erfinder, Entdecker und Forscher. Dabei entwickelt jedes Kind sein individuelles Lerntempo. Das selbständige Lernen und Begreifen seiner Umwelt ist die Basis dafür, dass das Kind zu einem selbstbewussten und gemeinschaftsfähigen Menschen heranreifen kann.
Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt in der ganzheitlichen Förderung:

durch die Bereitstellung von verschiedensten Materialien, die die Kinder zum eigenständigen Ausprobieren und Experimentieren einladen,
durch Angebote und Projekte,
und durch das soziale Miteinander.

Wir Erzieher/innen begleiten die Kinder ein Stück auf ihrem Lebensweg und möchten dabei als liebevolle und verlässliche Bezugspersonen für sie da sein. Wir sehen es als unsere Aufgabe, jedes von ihnen in seiner Einzigartigkeit wertzuschätzen und seine Bedürfnisse ernst zu nehmen.
Während der gesamten Kindertagesstättenzeit sind wir als einfühlsame Ansprechpartner/innen sowohl für die Kinder als auch deren Eltern da. Im letzten Kindertagesstättenjahr finden zusätzlich ab November regelmäßig Angebote und Projekte für „Wackelzähne“ (so nennen wir die Kinder, die als nächstes zur Schule gehen) statt. Solche Projekte sind Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Sie sind nur eines von vielen Elementen, die dem Kind zur Schulfähigkeit verhelfen und zur positiven Entwicklung seiner Persönlichkeit beitragen sollen.

Die Erziehungs- und Bildungspartnerschaft zwischen dem Kitapersonal und den Eltern ist in der Kita-Arbeit von großer Bedeutung. Neben Entwicklungsgesprächen, Elternzeitung, Aushängen an der Pinnwand sowie den regelmäßigen Tür- und Angelgesprächen gibt es auch ein sog. Elternpostfach. Vor jeder Gruppentür befindet sich ein solches Postfach. Infozettel oder wichtige Unterlagen, die für unsere Eltern bestimmt sind, werden dort hineingesteckt.

In jeder Gruppe gibt es einen Schrank mit den „Eigentumsschubladen“. Die Kinder können in diesen Schubladen ihre „Schätze“ aufbewahren, z. B. angefangene Bilder, die noch fertiggestellt werden sollen, aber auch kleine Papierschnipsel, die für das Kind eine besondere Bedeutung/Wichtigkeit haben… usw. Auch die Papiertaschentücher des Kindes haben hier ihren Platz.
Die Fächer sind mit einem Foto des Kindes versehen, so dass jeder seine Schublade sofort erkennt.

Anhand eines selbst gestalteten Geburtstagskalenders, der jeweils in den Gruppen hängt, erkennen die Kinder, wann sie Geburtstag haben. Wir feiern den Geburtstag der Kinder gerne mit einem gemeinsamen Essen an der Geburtstagstafel. Im Stuhlkreis steht das Geburtstagskind im Mittelpunkt. Wir singen seine Lieblingslieder, und es darf sich die Kreisspiele an dem Vormittag aussuchen.
Für die Geburtstagsfeier sprechen die Eltern mit der Erzieherin einen Termin ab. Dieser wird an der Pinnwand für die Eltern der betreffenden Gruppe bekannt gegeben. Das Geburtstagskind bringt ein „Geburtstagsessen“ nach Wunsch für die ganze Gruppe mit (z.B. Kuchen, Muffins, belegte Brötchen, Pizzabrötchen, Obst, Rohkost).

Für alle Kinder, die neu in unsere Kita kommen, gestalten wir ein „ICH-Buch“. Dazu bitten wir die Eltern um Fotos von allen Menschen und Dingen, die ihrem Kind wichtig sind: Familie, Freunde, Nachbarn, Haustier, Kuscheltier, Lieblingsspielzeug usw. Diese Fotos werden dann aufgeklebt, laminiert und zu einem kleinen Heft gebunden. Die Kinder schauen sich ihr ICH-Buch immer wieder gern an und zeigen auch ihren Spielkameraden voller Stolz die Bilder ihrer Familien, ihrer Tiere und Spielsachen.
Gleichzeitig bieten diese Bücher den Kindern auch ein Stück Sicherheit und Geborgenheit in Phasen, in denen sie sich vielleicht etwas unsicher fühlen, Ärger mit dem Freund oder der Freundin haben oder einfach das Bedürfnis verspüren, Mama und Papa auch in der Kita ein bisschen nahe zu sein.

Im Mittelpunkt steht dabei, die Kinder zum Sprechen und Denken herauszufordern und zu langanhaltenden Gesprächen anzuregen.
Anhand von Sprachförderstrategien und ganzheitlichem Lernen sollen die Kinder Sprechfreude entwickeln, und dies geschieht im Treffen der „Quasselstrippen“.
Diese Gruppe kann sehr unterschiedlich eingeteilt sein. Je nach Inhalt finden sich 6-8 Kinder aus Bären- und Tigerentengruppe zusammen oder es bildet sich eine feste Gruppe, an der nur „Bären“-Kinder teilnehmen.
Im gesamten Teamgespräch wird überlegt, welchem Kind die Teilnahme an dieser Gruppe guttun würde. Die Gruppe übernimmt eine Mitarbeiterin, die die Weiterbildung zum qualifizierten Sprachförderer absolviert hat.
Auch im Alltag werden die Kinder zum freien Sprechen motiviert. Die Gruppe der „Quasselstrippen“ intensiviert diese Ansätze.
Wichtig ist, dass diese Sprachförderung in keiner Weise eine Logopädie ersetzen kann!

Naturerfahrung und ökologische Bildung ist ein wichtiger Bereich unserer Arbeit. Geben wir den Kindern in der Natur die Möglichkeit, sich frei zu bewegen, werden dadurch ihre Bewegung und ihre Gesundheit positiv gefördert. In unserer Einrichtung können die Kinder ihre Umwelt mit allen Sinnen erfahren. Hierzu gehört auch, dass sich alle Kinder schmutzig machen dürfen. So sollte jedes Kind Matsch- und Wechselkleidung in der Einrichtung haben, beziehungsweise Kleidung tragen, die auch schmutzig werden darf.
Unser Außengelände bietet Möglichkeiten zum Experimentieren und Beobachten von Pflanzen und Tieren. Um diesen Bereich noch zu erweitern, bieten wir den Kindern jedes Jahr eine Waldwoche und Exkursionen durch die Weinberge an.
Der bewusste Umgang mit unseren Ressourcen gehört zur Ökologischen Bildung unserer Kita. In unserer Arbeit versuchen wir die Kinder für diesen Bereich zu sensibilisieren, indem wir auf Mülltrennung und den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser und Energie achten.
Jährlich gestalten wir mit den Kindern im Sommer eine Waldwoche.

  • Der Wald bietet vielfältige Entdeckungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Er ist für die Kinder der beste Abenteuerspielplatz und ein natürlicher Spielraum. Die Kinder lernen, den Wald zu schätzen und zu schützen und mit allen Sinnen wahrzunehmen. Dazu gehört z. B. das Laufen auf dem weichen, aber oft unebenen Waldboden, der Geruch von Holz und Laub, das Entdecken von Kleingetier im Wald usw. Es werden ganz andere Anforderungen an den Bewegungsapparat gestellt.
  • Förderung des Sozialverhaltens – die Erfahrung lehrt, dass gerade im Wald das Verhalten der Kinder untereinander rücksichtsvoller und freundlicher ist.
  • Im Wald gibt es keine Zeit- und Lernzielvorgaben, das Lernen geschieht von selbst. Fantasie und Kreativität werden ganz selbstverständlich angeregt.
  • Bewegungsfreiheit schafft Ausgeglichenheit, weniger Streitigkeiten treten auf, die Kinder sind zufriedener.

Jedes Kind bekommt am Ende seiner Kita-Zeit neben dem Portfolio auch eine Mappe mit nach Hause. Hierin befinden sich verschiedene Kunstwerke, die das Kind im Laufe seiner Kita-Zeit angefertigt hat.

Geschichtensäckchen – eine Methode des darstellenden Spiels

Geschichten, Reime und Lieder fördern die Entwicklung der Kinder auf ganzheitliche Art und Weise.
Deshalb werden in der Kindertagesstätte Kinheim, in der pädagogischen Arbeit mit den jüngsten Kindern, Geschichtensäckchen eingesetzt:
„Der Igel Kasimir“ veranschaulicht auf einfache Art und Weise die Veränderungen der Natur im Herbst anhand von verschiedenen Materialien, die in einem Säckchen versteckt sind.
Nach und nach wird nun die Geschichte erzählt und das entsprechende Material aus dem Geschichtensäckchen hervorgeholt, was bei den Kindern immer für positive Emotionen sorgt:
Neugierig, fasziniert und mit großer Aufmerksamkeit nehmen die Kinder am Geschehen teil. Sie sind voller Eifer und wollen schon nach kurzer Zeit selbst Akteur werden und das Material und die Figuren entsprechend der Geschichte eigenständig platzieren und bewegen.

Dieses stets wiederholbare darstellende Spiel findet in der vertrauten Atmosphäre des Morgenkreises statt und gibt den Kindern emotionale Sicherheit. Somit werden wichtige Lernprozesse ausgelöst, und die Kinder können spielerisch in ihrer Entwicklung unterstützt werden.